Immer dunkler werden die Tage im Herbst, der Wind böig, die Welt kahler. Klarer und schärfer kann man erkennen, was erreicht ist und was noch immer fehlt. Der Herbst ist die Zeit des Sterbens – in der Natur und bei den Menschen. Der Advent ist für mich die Zeit des Gedenkens, der Besinnung auf das Wesentliche, das sich nur zu leicht vom äußeren Trubel übertönen läßt. Aber die Wahrheit will angeschaut und ertragen werden – im Dunkel entsteht die Sehnsucht nach dem Licht.
Die heilige Nacht bringt das Licht wieder, bringt uns den Fährmann, der uns über die Schwelle hilft. Mit neuem Mut und gestärkt können wir uns dem Kommenden zuwenden. Einen solchen Weg durch die tiefste Nacht, dem Licht entgegen schildert mein Liederprogramm „Lücht in‘t Düster“. Ich bringe es nur in der Zeit vom 1. November bis zum 1. Februar zu Gehör.
Stefan Carl em Huisken (*1954, Studium Informatik, Pädagogik, Lehramt Technik, Deutsch, Musik, Niederländisch, berufsbegleitend Sprachgestaltung, Schauspiel, diverse Musikinstrumente) wuchs in einer Künstlerfamilie auf, in der Singen, Geschichtenerzählen und Schreiben zum Alltag gehörte. Musik macht er seit seinem 10. Lebensjahr, angeregt durch die Begegnung mit einem begnadeten Musiker auf einer kleinen ostfriesischen Insel. Aus dieser Zeit stammt auch sein erstes Gedicht. Er lernte zunächst Akkordeon, später Gitarre und weitere Instrumente. Der Liedersänger, Musiker, Autor und Erzähler lebt seit mehr als 25 Jahren in Norden in Ostfriesland. Seit 2010 führen ihn regelmäßige Touren durch Nord- und Mitteldeutschland und das nahe Ausland. Eine Zeitlang spielte er in der ostfriesischen Folkband LAWAY mit.